SCHOTT erhält Forschungsförderung für Kernfusions-Forschung – eine saubere und unerschöpfliche Energiequelle der Zukunft

Dienstag, 23. April 2024, Mainz, Deutschland

  • SCHOTT ist einer von zehn Verbundpartnern für die Laserfusionsforschung auf dem Weg zum ersten deutschen Kernfusions-Kraftwerk
  • Das Bundesforschungsministerium fördert Forschungsprojekt PriFUSIO mit 18 Millionen Euro, davon erhält SCHOTT als bedeutender Hersteller von Laserglas über 1,3 Mio. Euro
  • Fusionstechnologie: Chance für die klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft
Um die Forschung in der zukunftsweisenden Kernfusions-Technologie voranzutreiben, erhält der internationale Technologiekonzern SCHOTT über 1,3 Millionen Euro aus einer umfangreichen Förderinitiative des Bundesforschungsministeriums (BMBF). Die Kernfusion will die Energiequelle der Sonne nachbilden und könnte helfen, den steigenden Energiebedarf zu decken – fast unerschöpflich, sicher und klimafreundlich. Einen schnellen Einstieg in Basistechnologien für Fusionskraftwerke sollen in Deutschland zwei BMBF-Verbundprojekte mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie ermöglichen. Im Verbund Laserfusion (PriFUSIO) bringt SCHOTT eine hochwertige optische Komponente ein, die schon an einem fundamentalen Durchbruch beteiligt war: Laserglas.
Laserglas für die Fusionstechnologie
SCHOTT produziert Laserglaskomponenten, die bei Laserfusionsanwendungen eingesetzt werden. Foto: SCHOTT

Wenn in der Sonne bei Temperaturen von 15 Millionen Grad Celsius und einem Druck von 100 Milliarden Bar Wasserstoff- zu Helium-Atomen verschmelzen, setzt dies enorme Energiemengen frei. Die Forschung versucht diesen Fusionsprozess seit langer Zeit nachzubilden – und damit eine Energiequelle zu erschließen, die viele Zukunftsprobleme lösen könnte. Denn Kernfusion kann fast unerschöpflich und CO2-neutral Energie liefern, erzeugt keine Langzeit-radioaktiven Abfälle und ist sicher vor nuklearen Kettenreaktionen.

Einen Durchbruch erreichte Ende 2022 die National Ignition Facility (NIF) des Lawrence Livermore National Laboratory in den USA. Zum ersten Mal gelang die Fusionszündung mit einem Hochenergielaser, wobei mehr Energie erzeugt als verbraucht wurde. Herzstück des weltgrößten NIF-Lasersystems ist Laserglas von SCHOTT. Das Hightech-Material steigert die Energie und Leistung des Laserlichts.

Langjährige Expertise in der Laserglas-Entwicklung

Die Laser- oder auch Trägheitsfusion ist neben der Magnetfusion, die eine Fusion in heißem Plasma mit Einsatz großer Magneten erzeugt, eine der Technologien, die auch im deutschen Forschungsvisier stehen. Im Zuge seiner milliardenschweren Förderung der Fusionsforschung hat das BMBF im März 2024 zwei Verbundprojekte initiiert, die zunächst drei Jahre lang Basisarbeit auf dem Weg zu einem der weltweit ersten Fusionskraftwerke leisten sollen. Darunter beschäftigt sich das Projekt PriFUSIO mit der Laserfusion und Fragen zur Entwicklung von Hochleistungslasern für Kraftwerke. Beteiligt sind sieben Industriepartner und drei Forschungsinstitute, deren Arbeit mit insgesamt 18 Mio. Euro gefördert wird. Davon erhält SCHOTT als Spezialist für Lasergläser und -materialien über 1,3 Mio. Euro.

„SCHOTT ist der einzige Hersteller von großformatigem Laserglas in der westlichen Hemisphäre. Wir freuen uns, unsere Kompetenzen und Erfahrungen in dieses ambitionierte Forschungsprojekt mit vielen hochrangigen Partnern einzubringen. Laserfusion ist nicht nur eine große Chance für die Energieversorgung der Zukunft. Auf diesem Weg kann Spezialglas zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen“, sagt Dr. Matthias Müller, Leiter der Forschung & Entwicklung bei SCHOTT.

Beim Projekt PriFUSIO wird SCHOTT Teil eines Konsortiums von Branchenführern im Bereich der Fusionstechnologie sein. Das Konsortium umfasst eine vielseitige Gruppe von Industrie- und öffentlichen Institutionen, darunter die Heraeus Group, TRUMPF Laser AG, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH), LAYERTEC GmbH, LASEROPTIK GmbH, Focused Energy GmbH und Marvel Fusion GmbH, unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT, Aachen.

	Ein Arbeiter, der das Glasprodukt in seiner Hand betrachtet

Der Leiter der zentralen Forschung und Entwicklung von SCHOTT in Nordamerika, Bill James, blickt in einen Laserglas-Stab. Foto: SCHOTT

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Über SCHOTT

Der internationale Technologiekonzern SCHOTT produziert hochwertige Komponenten und leistungsfähige Materialien wie Spezialglas, Glaskeramik und Polymer. Ob als flexibles Glas in faltbaren Smartphones, Glaskeramik-Spiegelträger in den weltgrößten Teleskopen oder Laserglas in der Kernfusion: Viele SCHOTT Produkte kommen in High-Tech-Anwendungen zum Einsatz, die heutige technologische Grenzen verschieben. Pioniergeist macht die rund 17.100 Mitarbeitenden in über 30 Ländern zu kompetenten Partnern für zahlreiche Branchen wie Gesundheit, Hausgeräte, Unterhaltungselektronik, Halbleiter, Optik, Astronomie, Energie sowie Luft- und Raumfahrt. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte SCHOTT einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro. Neben Innovation ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Unternehmensziel: Bis 2030 soll die Produktion klimaneutral werden. SCHOTT wurde 1884 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Mainz (Deutschland). Das Unternehmen gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, die mit der Dividende die Wissenschaft fördert. Weitere Informationen unter schott.com

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Michael Müller, Head of Corporate Communications
Michael Müller

Leiter Unternehmenskommunikation