SCHOTT fertigt 500stes Segment für ELT Hauptspiegel

Mittwoch, 13. Juli 2022, Mainz, Deutschland

  • Von insgesamt 949 Sechskantsegmenten für das Extremely Large Telescope (ELT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) stellte SCHOTT kürzlich das 500ste Segment des Primärspiegels M1 her
  • Die in Serie produzierten ZERODUR® Spiegelträger erfüllen höchste Anforderungen der ESO an die Oberflächenqualität
  • Das größte optische Teleskop der Welt wird voraussichtlich Ende 2027 auf dem Cerro Armazones in der chilenischen Atacama-Wüste sein erstes Licht erblicken 
Das Extremely Large Telescope soll das größte Auge der Welt werden. Für den M1 Hauptspiegel mit einem Durchmesser von insgesamt 39 Metern liefert SCHOTT insgesamt 949 Sechskantsegmente aus ZERODUR® Glaskeramik. 798 Segmente davon werden direkt im M1 im Einsatz sein, die restlichen Segmente benötigt die ESO als Prototypen und Ersatzteile. Aufgrund seines Ausdehnungskoeffizienten von nahezu Null gilt das Material als Goldstandard für Teleskopspiegelsubstrate.
Thomas Werner, Leiter des ELT-Projekts, abgebildet mit dem 500. M1-Segment.
Thomas Werner, Leiter des ELT-Projekts, abgebildet mit dem 500. M1-Segment.

Seit 2019 liefert SCHOTT Prototypen der Sechskantsegmente aus Glaskeramik nach Chile. Die Serienproduktion am Hauptsitz des internationalen Technologiekonzerns in Mainz startete dann ein Jahr später. Anfang 2024 sollen alle 949 Spiegelträger für den M1 fertiggestellt sein. „Wir sind sehr stolz darauf, die Zukunft der Astronomie mitzugestalten, indem wir die ESO bei ihrer wichtigen Arbeit am ELT unterstützen“, freut sich Thomas Werner, Leiter des ELT-Projekts bei SCHOTT, über den Meilenstein. Nicht nur der Hauptspiegel des ELT setzt auf ZERODUR®. Auch der konvexen M2-Spiegel (4,2 Meter), der konkave M3-Spiegel (3,8 Meter) sowie der adaptive M4-Spiegel (2,4 Meter) nutzen die Glaskeramik als Trägermaterial. Nach der Produktion in Mainz gehen die Spiegelträger zum Polieren an das französische Unternehmen SAFRAN Reosc, bevor sie dann den Weg nach Südamerika antreten. 

ZERODUR®: Ein außergewöhnliches Material

Aufgrund ihrer extrem hohen thermischen und mechanischen Stabilität hat ZERODUR® Glaskeramik eine lange Erfolgsgeschichte sowohl in der Astronomie als auch in industriellen Anwendungen. 1968 wurde das Material erstmals auf Anfrage des Max-Planck-Institut für Astronomie hergestellt. Heute ist es Teil der größten Teleskope der Welt. So trägt es beispielsweise auch den 8,2-Meter-Primärspiegel im Very Large Telescope (VLT) der ESO. Neben der Astronomie spielt ZERODUR® Glaskeramik aber auch eine Schlüsselrolle in einer Vielzahl anspruchsvoller Hightech-Anwendungen, die außergewöhnliche Präzision erfordern. Dazu zählen beispielsweise Navigationssysteme und Lithografie-Geräte für die Herstellung integrierter Schaltkreise. Der außergewöhnliche Ausdehnungskoeffizient des Materials nahe Null bewirkt in Kombination mit einer besonderen Homogenität spezielle mechanischen und chemischen Eigenschaften, die auch unter extremen Bedingungen starke Leistung auf der Erde und im Weltraum ermöglichen. Für die Fertigung der M1-Spiegelsegmente des ELT greift SCHOTT auf langjährige Erfahrung in der Massenproduktion seiner Glaskeramiken für industrielle Anwendungen zurück. 

Nächste Woche, vom 17. bis 22. Juli, präsentiert der internationale Technologiekonzern das Material auf der SPIE Astronomical Telescopes + Instrumentation Conference in Montreal, Kanada. 

Links: 
ESO ELT Webcam
ZERODUR® im ELT

Das ELT wird 2027 sein „First Light“ sehen.

Das ELT wird 2027 sein „First Light“ sehen. Foto: ESO

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Baufortschritt am Standort ELT in Chile Stand April 2022.

Baufortschritt am Standort ELT in Chile Stand April 2022. Foto: ESO

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Pioneering – responsibly – together.

Diese Attribute charakterisieren SCHOTT als Hersteller von Hightech-Werkstoffen rund um Spezialglas. Gründer Otto Schott gilt als dessen Erfinder und wurde Wegbereiter einer ganzen Industrie. Mit Pioniergeist und Leidenschaft immer neue Märkte und Anwendungen zu erschließen – das treibt die #glasslovers von SCHOTT seit über 130 Jahren an. Präsent in 34 Ländern ist das Unternehmen kompetenter Partner für Hightech-Branchen: Gesundheit, Hausgeräte & Wohnen, Consumer Electronics, Halbleiter & Datacom, Optik, Industrie & Energie, Automotive, Astronomie, Luft- & Raumfahrt. Im Geschäftsjahr 2021 erzielten die 17.300 Mitarbeitenden einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro. Die SCHOTT AG gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, einer der ältesten Stiftungen in Deutschland. Mit der Dividende des Konzerns fördert sie die Wissenschaft. Als Stiftungsunternehmen hat SCHOTT die Verantwortung für Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt tief in seiner DNA verankert. Ziel ist es, bis 2030 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden.

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Elisabeth Harvey, PR & Communications Manager
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