Traser P68 Pathfinder Solar watch dial at night. Copyright: traser

Uhrzeit in glasklarer Leuchtkraft für Jahrzehnte

Sie stehen immer für etwas Einzigartiges: Uhren mit dem Qualitätslabel „SWISS MADE“. Die Chronometer des Mikrotechnik-Unternehmens mb-microtec aus Niederwangen bei Bern leuchten über 20 Jahre lang – ohne externe Energiequelle und wartungsfrei. Dafür erfanden die Schweizer eine ausgeklügelte Technologie. Materialbasis dieser Pionierleistung: dünne Spezialglasröhren von SCHOTT.

Hintergrund: Eine Beleuchtungstechnologie, die sich selbst versorgt

Es sind winzige Glasrohrabschnitte, manchmal nur etwa fünfmal so dick wie ein Haar, die Zeiger und Stundenindizes beleuchten. Aber anders als bekannte lumineszierende Substanzen, die direkt auf Zifferblättern oder Zeigern aufgebracht sind, brauchen sie nicht immer wieder mit Licht aufgeladen werden. Ihre eigene Leuchtkraft reicht über Jahrzehnte.

Das Geheimnis dieses nahezu unerschöpflichen Lichts verbirgt sich im Inneren: Die hohlen Glaskörper sind inwendig mit dem Leuchtstoff Zinksulfid beschichtet, mit Tritiumgas gefüllt und hermetisch verschlossen. Der Prozess, der sich darin abspielt, ähnelt dem in Kathodenstrahlröhren veralteter Fernsehbildschirme. Die Tritium-Atomkerne zerfallen und setzen Elektronen frei, die auf die lumineszierende Beschichtung treffen und Licht in jeder gewünschten Farbe erzeugen, je nach Schichtrezeptur. Die Halbwertszeit dieses schleichenden Zerfalls beträgt über zwölf Jahre, die Leuchtdauer schätzungsweise etwa doppelt so lang.
selbstleuchtende trigalight hairlights in verschiedenen Größen mit Streichholz als Referenzgröße (Copyright: mb-microtec)

SCHOTT Glasröhrchen sind von Anfang an dabei

Die Schweizer nennen ihre Selbstleuchttechnologie trigalight und statten damit ihre eigene Uhrenmarke traser aus, aber auch viele weitere Brands wie etwa Luminox mit seinen Sportuhren. Der Outdoor- und Adventure-Markt ist ein dankbarer Abnehmer für die robusten Zeitmesser, die sich nächtelang oder in völliger Dunkelheit einwandfrei ablesen lassen. Zur Klientel zählen auch Feuerwehr sowie Sicherheits- und Verteidigungsindustrien; trigalight hat zudem Potenzial für Spezialanwendungen wie etwa Instrumentenbeleuchtung in der Luft- und Raumfahrt. 90 Prozent der Produktion gehen ins Ausland.

Die Erfolgsgeschichte reicht zurück bis zur Gründung von mb-microtec 1969. Seit dieser Zeit werden trigalight-Lichtquellen gefertigt – stets mit Spezialglasrohren von SCHOTT Tubing. „Deren Qualität überzeugte in allen Dimensionen und Varianten. Diskussionen darüber gab es nie, wir sind immer dabei geblieben“, urteilt Serge Zihlmann, Project Manager R&D bei mb-microtec. Das aus der vielfältigen SCHOTT Produktpalette gewählte Borosilikatglas ist gasdicht, chemisch inert und verfügt über die nötige thermische Beständigkeit sowie weitere besondere Vorteile, um die strengen Vorschriften für die Prüfung der fertigen Leuchtquellen zu erfüllen.

Im Zeichen des Lichts

traser Uhr auf Holzscheibe liegend Copyright: traser

Die Outdoor-Uhr P68 Pathfinder Solar von traser steht buchstäblich im Zeichen des Lichts. Stundenindizes und Zeiger erstrahlen dank der trigalight Selbstleuchttechnologie. Das Uhrwerk ist solarbetrieben, läuft nach zwei Minuten an der Sonne einen ganzen Tag lang und hat eine Dunkelgangreserve von acht Monaten, wenn es komplett aufgeladen ist. Auch verfügt die Uhr über einen Kompassring, der – einmal justiert – stets den richtigen Kurs bestimmen lässt. Das Abenteuer kann beginnen!

Farbenvielfalt

selbstleuchtende  trigalights in verschiedenen Farben Copyright: mb-microtec

Die trigalight Selbstleuchttechnologie ist in vielen Farben möglich, die je nach Einsatz und Design der Uhr Anwendung finden.

Hightech-Fertigung: Immer mehr Qualität, Sicherheit und Leuchtkraft

SCHOTT Tubing liefert die Glasröhren an. Für rechteckige trigalights wird das runde Glas erst von Zulieferern umgeformt. Das Wiederziehen zu dünnen Glaskapillaren mittels Erhitzung findet dann bei mb-microtec statt. Die Uhrenlichter erhalten so Außendurchmesser von 0,9 bis zu feinsten 0,3 Millimetern. Diese „hairlights“, die anschließend innen beschichtet, mit Tritium befüllt, hermetisch versiegelt und in winzige Abschnitte geteilt werden, sind die weltweit kleinsten Tritiumgaslichtquellen.

Die Tüftler aus der Schweiz ruhten sich auf ihrer Innovation jedoch nicht aus und blieben erfinderisch. „Die Anforderungen steigen stetig, wir investieren entsprechend in neue Maschinentechnik“, begründet dies Serge Zihlmann. So wurde der gesamte Fertigungsprozess in Niederwangen im Laufe der Zeit immer stärker verfeinert, automatisiert sowie auf Qualität, Sicherheit und Effizienz getrimmt. Selbst entwickelt wurde zum Beispiel eine Laserabschmelzmaschine zur präzisen maschinellen Vereinzelung der befüllten Rohrabschnitte. Eine der neusten Errungenschaften ist eine Beschichtungsanlage, in der die fertigen Glasröhren im Vakuum partiell einen metallischen Überzug erhalten, der als Reflektor für das erzeugte Licht wirkt und bei gleichem Ressourceneinsatz für gut 80 Prozent mehr Leuchtkraft sorgt.

Formenvielfalt

selbstleuchtende grüne trigalights in verschiedenen Formen und Größen Copyright: mb-microtec

trigalights werden in verschiedenen Formen und Grössen hergestellt.

Sicherheit

Qualitätskontrolle in der trigalights Fertigung Copyright: mb-microtec

Von der Materialauswahl (SCHOTT Glasrohr) über die interne Verarbeitung zu trigalights, deren Einbau in die Uhr bis hin zum entsprechenden Einsatzbereich: Die Sicherheit hat stets oberste Priorität.

Umweltfreundlich trotz Tritium

Messungen der Leuchtstärke, Qualitätskontrollen sowie Prüfungen auf 100 Prozent Dichtigkeit nach festen Normen sind Pflicht für jedes gefertigte Teil. Die vielfältigen vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen im Werk berücksichtigen auch, dass Tritium leicht radioaktiv ist. Die Strahlung ist jedoch verschwindend gering: Würden alle trigalights in einer Uhr gleichzeitig zerbrechen und man würde das gesamte austretende Gas einatmen, so entspräche dies einer Strahlendosis von 0,004 Millisievert (mSv). Zum Vergleich: Die jährliche natürliche Strahlenbelastung einer in Deutschland lebenden Person beträgt durchschnittlich 2,1 mSv.

Umgekehrt legt das Unternehmen großen Wert auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, so Serge Zihlmann: „In all unseren Prozessen vermeiden wir den Einsatz schädlicher Chemikalien und wählen Materialien, die das Recycling von trigalight erleichtern, einschließlich der sicheren Rückgewinnung von Tritium. Alle Ausschüsse aus unserer Fertigung werden komplett recycelt. Schon beim Produktdesign legen wir Wert darauf, dass Anwender alle Teile einfach herausnehmen und dem Recycling zuführen können.“ Für ein umweltgerechtes Wiederaufleben des „ewigen Lichts“.
Serge Zihlmann, Project Manager R&D bei mb-microtec in der Produktion Copyright mb-microtec
Serge Zihlmann, Project Manager R&D bei mb-microtec
"Die Qualität der Spezialglasrohre von SCHOTT Tubing überzeugt in allen Dimensionen und Varianten. Sie sind gasdicht, chemisch inert und bieten die erforderliche thermische Beständigkeit, um die strengen Vorschriften für die Prüfung unserer fertigen Leuchtquellen zu erfüllen. Diskussionen darüber gab es nie, wir sind immer dabei geblieben."

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