Elbphilharmonie Hamburg
Kennzahlen
Hintergrund
Über ein Jahrhundert lang beherbergte die Hamburger Elbhalbinsel Grasbrook lediglich eine Reihe von Industrielagern einer wachsenden Hafenstadt. Mit dem Beginn des Umbaus Anfang der 2000er Jahre wurde der Stadtteil in HafenCity umbenannt und Pläne für den Bau eines spektakulären Konzerthauses wurden enthüllt. Dieses sollte auf dem Fundament eines ehemaligen Kaispeichers aus dem 19. Jahrhundert entstehen. Die 110 Meter aufragende Elbphilharmonie sollte zu Hamburgs höchstem bewohnten Gebäude werden und mit der auffälligen Wellenform ihres Dachs die enge historische Beziehung zwischen Stadt und Meer widerspiegeln.Aufgabe
Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron wurden mit dem Entwurf für die Elbphilharmonie beauftragt. Sie entwickelten die Vision eines Gebäudes, das sich über die Skyline erhebt und ein eindrucksvolles Zeichen für die laufende Erneuerung der HafenCity setzt. Neben einer inspirierenden Glasfassade sollten Glaselemente im Innern, die als dekorative Designelemente und Informationsdisplays fungieren, die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher erregen. In der Kommunikation mit Kundinnen und Mitarbeitern sollte sich die kühne, futuristische Anmutung des Raums widerspiegeln.Die Lösung
Während die Glasfassade die Blicke von außen auf sich zieht, werden diese durch die Displays im Innern erst recht gefesselt. Dafür sorgt das runde Glas, das sowohl stark reflektierender Spiegel als auch Informationsanzeige sein kann. Die 32 im gesamten Gebäude verteilten Spiegel-Displays sind mit halbtransparentem SCHOTT MIRONA® Glas ausgestattet, um diesen Effekt zu erzielen. Mit ihrem Bullaugen-Design laden sie die Besucherinnen und Besucher zum Schauen ein. Das doppelt beschichtete Spezialglas kann aufgrund seiner hohen Reflexionsfähigkeit wie ein Spiegel wirken. Schaltet man jedoch das Display dahinter ein, wird der Spiegel zur Informationsanzeige.Die Magie von MIRONA®
Die einzigartige „Spiegel- und Glas“-Charakteristik von MIRONA® wird durch ein raffiniertes Design und das spezielle Beschichtungsverfahren erreicht. Im Sol-Gel-Tauchverfahren wird das Glas mit mehreren Metalloxidlösungen überzogen. Diese Beschichtungen erzeugen eine optische Interferenzschicht, die sowohl eine definierte Transmission als auch Reflexion und damit die zweifache Funktion von MIRONA® ermöglicht. Bei den Spiegeln/Displays in der Elbphilharmonie wurde zudem ein Rahmen auf die Rückseite des Glases aufgedruckt, um das Profil des Bildschirms dahinter zu verbergen. Das verleiht dem gesamten Element einen nahtlosen Look, der das Display wie von Zauberhand verschwinden lässt.Transformative Displays für faszinierende Räume
MIRONA® bietet nicht nur die Möglichkeit, zwischen Display und Spiegel umzuschalten, auch Produkte oder Objekte im Handel oder in Bildungseinrichtungen lassen sich so präsentieren. Außerhalb der Elbphilharmonie ist MIRONA® daher in Geschäften und Museen beliebt, um die Blicke der Besucher einzufangen. Zudem kann es in Innenräumen für einen aufgeräumten, eleganten Look sorgen, wenn Displays nicht verwendet werden, wobei Spiegel den Raum größer wirken lassen.Verwendete Materialien & ähnliche Produkte
Dieses einzigartige Material ermöglicht nicht nur das Umschalten zwischen Spiegel und Display. Es ist auch kratzfest, chemisch stabil, stoßfest und pflegeleicht. Es kann durch thermische Vorspannung weiter gehärtet werden und lässt sich auch zu Verbundglas verarbeiten.
Multimediale Zusammenarbeit für ein innovatives Ergebnis
Der Erfolg des Elbphilharmonie-Projekts ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen SCHOTT und einer Reihe anderer Unternehmen. Für die perfekte Mischung aus Architektur, Glas, Beleuchtung und Informationen mussten eine Reihe von Expertinnen und Experten ihr Fachwissen einfließen lassen.
Glas von
SCHOTT
Architektonische Leitung
Herzog & de Meuron, Schweiz
Spezialist für Glasanwendungen
Cristalux, Kirchberg, Deutschland
Medientechnik
Amptown System Company, Hamburg, Deutschland