Das Schweizer Diagnostikunternehmen Quotient verfolgt eine klare Mission: die effizientesten Bluttests der Welt zu entwickeln.

Als Kunde von SCHOTT erzählt Ed Farrell,COO des Unternehmens im Jahr 2020, wieso ihn dieses Ziel jeden Tag aufs Neue antreibt und warum er Spezialglas benötigt, um es zu erreichen.

Hände in Handschuhen führen Glasverpackung in einen Diagnosebehälter ein

Ich möchte Ihnen erzählen, warum ich so viel Energie in meine Arbeit stecke und Glas für mich mehr ist als ein Werkstoff.

Vor zehn Jahren verstarb ein Familienmitglied an Krebs. Nach dieser schwierigen Zeit habe ich viel über diagnostische Tests nachgedacht, wie teuer sie sind und wie sie derzeit durchgeführt werden, nämlich einzeln und nacheinander. Es schien mir möglich, einen neuen Ansatz zu verfolgen – mit geringeren Kosten und der Option, mehrere Tests auf einmal durchzuführen, um frühzeitig verschiedene Erkrankungen zu erkennen.

Um diese Idee weiterzuverfolgen, wechselte ich zu meinem jetzigen Arbeitgeber Quotient.

Unsere Vision: Der Transfusionsdiagnostik das schnellste, sicherste und kostengünstigste Tool der Welt zur Verfügung zu stellen. Quotient entwickelt Systeme, die Krankheiten wie HIV oder Hepatitis B rasch erkennen, Blutgruppen von Spendern und Empfängern schneller miteinander vergleichen können – ohne dass Mediziner an Kosten denken müssen.

Eine einzige Blutprobe reicht aus, um eine Reihe aussagekräftiger Gesundheits- und Diagnoseinformationen zu erhalten.

Zwei Wissenschaftler bedienen Diagnosegeräte in einem Labor

Hier kommt MosaiQ ins Spiel: eine Diagnoseplattform für die automatisierte Blutgruppen- und Antikörperbestimmung. MosaiQ analysiert die Blutgruppe anhand roter Blutkörperchen und Antikörper, die als Microarrays auf Glas gedruckt werden. Diese Microarrays sind nur so groß wie ein Fingernagel und dünn wie ein menschliches Haar, dennoch bietet jedes Array Platz für 132 Proben.

Wir können präzise auf minimalem Raum arbeiten, weil wir für die Microarrays transparente, beschichtete Glassubstrate (NEXTERION®) einsetzen, an denen Blutzellen sowie Antikörper und Antigene haften können. Die Substrate (oder beschichteten Glaswafer) werden von SCHOTT hergestellt.

Finger in Handschuhen halten eine MosaiQ Diagnoseplattform

Ein gemeinsames Ziel

Wir arbeiten seit vielen Jahren eng mit SCHOTT zusammen. Würden alle NEXTERION® Glaswafer, die wir bisher angewendet haben, nebeneinander gelegt, kämen wir auf eine Fläche von 20 Tennisfeldern. Zur Erinnerung: Ein Microarray ist so groß wie ein Fingernagel!

Durch die Zusammenarbeit mit SCHOTT wurde mir das Potenzial von Glas erst richtig bewusst. Ich habe im Diagnostikbereich schon immer mit Laborgläsern gearbeitet, aber Gedanken über den Werkstoff habe ich mir nie gemacht. Das hat sich geändert.

Glas hat dazu beigetragen, eine der vielleicht innovativsten und effizientesten Plattformen für die Transfusionsdiagnostik zu etablieren, mit dem höchsten Durchsatz und der höchsten Produktivität pro Quadratmeter Laborfläche. Durch die umfassende Analyse der Blutproben werden wir künftig in der Lage sein, bessere und zuverlässigere Testergebnisse zu liefern. Gleichzeitig können wir die unter zunehmenden Kostendruck leidenden Labore in Krankenhäusern und Spenderzentren entlasten.

	Marcel Fischer, Leiter Projektmanagement NEXTERION® bei SCHOTT, im Gespräch mit Ed Farrell, COO bei Quotient
Ed Farrell, COO bei Quotient
Ed Farrell, COO bei Quotient 2020
„Unser Ziel ist es, bei Bedarf jedem Menschen auf der Welt medizinische Tests zu ermöglichen – und nicht nur denen, die oder deren Gesundheitsbehörden es sich leisten können. Glas kann uns dabei helfen, Bluttests schneller und kostengünstiger zu machen und gleichzeitig zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse zu liefern.“

Vier Fragen an...

Marcel Fischer, Leiter Projektmanagement für die Produktgruppe NEXTERION® bei SCHOTT

Was macht Quotient einzigartig?
MosaiQ von Quotient ist eine disruptive Technologie für die Diagnostik in puncto Performance, Kosten und Geschwindigkeit. Damit passen sie als Kunde perfekt zur Positionierung von SCHOTT und der Produktgruppe NEXTERION®. Durch unsere Verarbeitungs- und Beschichtungstechnologien sind auch wir Innovationstreiber und zuverlässiger Partner für den wachsenden Diagnostikmarkt.

Warum hat sich Quotient für SCHOTT entschieden?
Wir können hochqualitative beschichtete Substrate in großen Stückzahlen liefern. Das ist wichtig, denn die Reproduzierbarkeit von Testergebnissen ist für ein medizinisches Diagnostikunternehmen wie Quotient ein entscheidender Faktor. Zudem verfügen wir über umfassendes Beschichtungs- und Applikations-Know-how. Außerdem haben wir mit Übernahme von Minifab Ende 2019 neue Kompetenzen im Polymer-Bereich für Point-of-Care und Diagnostik integriert. Damit können wir die gesamte Bandbreite an möglichen Lösungen anbieten, die für innovative Kunden wie Quotient so hilfreich sind.

Was ist das Besondere an den Glassubstraten, die SCHOTT an Quotient liefert?
Wir fertigen das Glas entsprechend Kundenanforderungen. Die beschichteten Substrate für Quotient zur Antikörper- und Blutgruppenbestimmung sind in dieser Form einmalig. Um sie zu entwickeln, haben wir über Jahre eng mit dem Kunden zusammengearbeitet. So ist es gelungen, zwei innovative Beschichtungen zu entwickeln, an denen Blutzellen und Antikörper genau an der richtigen Stelle anhaften. Die Produkte können seitdem erfolgreich in einem hochskalierbaren Prozess hergestellt werden.

Was haben Sie persönlich aus der Zusammenarbeit mit Quotient gelernt?
Insbesondere wie ein Startup funktioniert und „tickt“. Quotient ist sehr schnell und ambitioniert – das hat auch uns inspiriert. Es macht einfach Spaß, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das mit seiner Mission plant, etwas Großes zu erreichen.

Marcel Fischer, Leiter Projektmanagement für NEXTERION® bei SCHOTT

Fotos: SCHOTT / Fabian Stürtz

Juni 2020

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