Young people involved in Fridays for Future interview SCHOTT CEO Dr. Heinricht

"Nur gemeinsam für mehr Klimaschutz"

Klimaschutz ist ein Thema, das alle angeht. Aber gerade die junge Generation fordert immer lauter, Wirtschaft und Politik müssten schneller handeln, um den Klimawandel aufzuhalten. Romy Hahn (20) und Emma Derix (20) engagieren sich und gehen für mehr Klimaschutz auf die Straße – zum Beispiel mit Fridays for Future. Sie diskutieren mit CEO Dr. Frank Heinricht über Klimaschutz, Forderungen an die Politik und Herausforderungen, die energieintensive Glasherstellung CO2-neutral zu gestalten.

Christine Fuhr, PR & Communications Manager at SCHOTT

Von Christine Fuhr

13 min read

tl;dr: Nur durch Zusammenarbeit von Unternehmen, Regierungen und Einzelnen lassen sich wirksame Klimamaßnahmen vorantreiben.

  • Zusammen mit SCHOTT CEO Dr. Frank Heinricht diskutieren zwei junge Frauen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, über Klimagerechtigkeit und Soziales.
  • SCHOTT möchte bis 2030 eine klimaneutrale Produktion erreichen und kann bereits erste Fortschritte verzeichnen.
  • Trotz der Bedenken, gehört zu werden, ist die junge Generation zuversichtlich, dass gemeinsame Anstrengungen zu bedeutenden Veränderungen führen können.

Romy Hahn: Herr Dr. Heinricht, Sie sind CEO eines Unternehmens, das durch seine Glasproduktion viel CO2 verursacht. 2019 waren es rund eine Million Tonnen. Wie wollen Sie diese Emissionen reduzieren?

Dr. Frank Heinricht: Das ist eine starke Zahl, wenn man sie zum ersten Mal hört, oder? Ich war auch überrascht. Aber wir haben alles analysiert, einen Plan entwickelt und uns das Ziel gesetzt, 2030 klimaneutral in unserer Produktion zu sein. Das ist ambitioniert, und wir sind damit Vorreiter in der Spezialglasindustrie.

Wir sind gut vorangekommen, indem wir konventionellen Strom durch Grünstrom ersetzt haben – das war unser größter Hebel bisher. Wir haben zunächst auf Grünstromzertifikate gesetzt, in Zukunft wollen wir immer mehr Power Purchase Agreements nutzen: Das sind Verträge für feste Zeiträume direkt mit Energieerzeugern, die Strom aus Photovoltaik- oder Windkraftwerken herstellen. So haben wir noch direkteren Einfluss auf die Energiewende. Durch das Umstellen konnten wir die Emissionen immerhin um 60 Prozent senken. Das heißt, wir sind jetzt noch bei etwa 350.000 Tonnen.

Emma Derix: Seit wann nutzen Sie Grünstrom?

Dr. Heinricht: 2020 sind wir den ersten Schritt gegangen und haben den Stromverbrauch unserer Schmelzstandorte über Herkunftszertifikate klimaneutral gestellt., seit 2021 beziehen wir weltweit tatsächlich ausschließlich Grünstrom.

Hahn: Aber das kann ja nicht alles gewesen sein – was machen Sie denn sonst noch, um weiter CO2 zu reduzieren?

Dr. Heinricht: Unser wichtigstes und schwierigstes Ziel ist in der Tat der Technologiewandel, also die technische Umstellung der Wannen, in denen wir unser Glas schmelzen. Im Moment laufen sie vor allem mit Erdgas. Das wollen wir ändern: Deswegen erforschen wir gerade zwei neue technologische Möglichkeiten, wie wir die Beheizung der Schmelzaggregate umstellen können. Das ist zum einen grüner Wasserstoff, zum anderen die Elektrifizierung mit grünem Strom.

Derix: Was ist denn im Moment realistischer für die Produktion – Grünstrom oder Wasserstoff?

Dr. Heinricht: Im Moment favorisieren wir den elektrischen Weg. Über klimaneutralen grünen Wasserstoff wird momentan zwar viel diskutiert, aber ich schätze, es wird noch länger dauern, bis dieser wirtschaftlich ist – da für die Herstellung von grünem Wasserstoff ja auch grüner Strom benötigt wird. Zudem brauchen wir eine entsprechende Wasserstoffinfrastruktur in Europa. Es gibt es im Moment noch sehr viele offene Fragen und Herausforderungen.

Um in unserer Produktion „H2 ready“ zu sein, haben wir verschiedene Forschungsprojekte gestartet. Wir haben den Wasserstoffeinsatz erfolgreich im Labor getestet und bis zu 35 Volumen-Prozent im industriellen Maßstab beigemischt, weitere Tests sind geplant. Sollte grüner Wasserstoff irgendwann ausreichend und kostengünstig verfügbar sein, könnten wir dann tatsächlich schnell umstellen.

Hahn: Ist der Wasserstoffeinsatz bis 2030 realistisch? Oder ist Grünstrom doch die bessere Variante?

Dr. Heinricht: Wir verfolgen beide Ansätze. Aber im Moment ist mein Eindruck, wir werden eher elektrische Wannen betreiben, das erscheint realistischer. Wir haben in diesem Bereich große Forschungsprojekte gestartet. Die ersten werden wir Ende 2023 abschließen. Danach treffen wir eine Entscheidung über eine erste vollelektrische Wanne.

Der Einsatz von grünem Strom ist auch energieeffizienter als der Einsatz von grünem Wasserstoff, den ich im Moment eher als eine Ergänzung sehe. Beim Thema Wasserstoff ist allerdings viel in Bewegung, eine Voraussage ist schwierig, es könnte auch plötzlich ein Durchbruch gelingen. Der komplette Rollout der Technologie wird Zeit brauchen – auch über das Jahr 2030 hinaus.

Emma Derix

Emma Derix ist 20 Jahre alt und studiert Wirtschaftswissenschaften. Nebenbei engagiert sie sich für Umweltschutz, unter anderem bei Fridays for Future.

Derix: Ok, aber ist das denn ausreichend, um klimaneutral zu werden?

Dr. Heinricht: Die Technologie wird entwickelt und damit verfügbar sein. Aufgrund unserer langen Wannenlaufzeiten werden wir es aber nicht schaffen, die gesamte Produktion umzustellen und werden folglich alle verbleibenden Emissionen kompensieren müssen.

Derix: Kompensation ist ja sehr umstritten…

Dr. Heinricht: Ja, und teilweise auch zurecht. Wir suchen nach zuverlässigen und glaubwürdigen Kompensationsprojekten. Die sind allerdings nicht so einfach zu finden. Wir wollen jedenfalls so schnell wie möglich die Emissionen reduzieren. So lange wir hier nicht auf null kommen, sind wir dennoch überzeugt, dass es besser ist, in anderen Ländern zum Klimaschutz beizutragen und Projekte zu fördern, als gar nichts zu tun.

Hahn: Sie unterstützen die Aufforstung und Wiederaufforstung von Wäldern. Sehen Sie dabei, was diese Projekte konkret leisten? Bäume brauchen Zeit zum Wachsen, die CO2-Kompensation wächst quasi erst mit. Hier gibt es immer wieder Kritik. Was sagen Sie dazu?

Dr. Heinricht: Wir kaufen Zertifikate von Wald-Projekten, die unsere Qualitätsanforderungen erfüllen. Meine Vision ist, dass SCHOTT ein eigenes Waldprojekt realisiert, etwa in einem Land mit günstigen Klimabedingungen für schnelles Wachstum. Das wäre ein ideales Kompensationsprojekt – und wir hätten den genauen Überblick, was passiert und was wir beitragen.

Hahn: Sie sagten, Wasserstoff und Grünstrom müssten ausreichend zur Verfügung stehen, damit sie die Schmelzwannen umstellen können. Was sind Ihre Forderungen an die Politik?

Dr. Heinricht: Die Verfügbarkeit dieser Energieträger ist eine große Herausforderung. Was zählt ist Planbarkeit. Wir denken und planen in Roadmaps. Dies wünschen wir uns ebenso von der Politik. Derzeit gibt es Diskussionen zum Ausstieg aus Kohle und Gas. Ich empfehle: Nicht nur überlegen, etwas abzuschalten, sondern auch was wir wann anschalten wollen. Keiner würde es dem Staat übelnehmen, wenn zugeben wird, man sei bis 2030 noch nicht am Ziel, aber es gibt einen guten Plan. Diese Roadmap würde zeigen, wie wir schrittweise regenerative Energien aufbauen und von woanders Wasserstoff beziehen, wie wir Infrastruktur, Strom- und Gasnetze für Wasserstoff ausbauen. Nur zu sagen, wir wollen regenerative Energien ohne konkreten Plan, ist zu wenig.

Romy Hahn, Emma Derix und Dr. Frank Heinricht, SCHOTT CEO, im Gespräch

Austausch für die Zukunft: Romy Hahn und Emma Derix im Gespräch mit SCHOTT CEO Dr. Frank Heinricht.

Derix: Wir engagieren uns, sind für unsere Anliegen auf die Straße gegangen, fühlen uns aber oft nicht gehört. Im Ergebnis geschieht tatsächlich wenig. Deshalb setzen wir verstärkt darauf, dass Unternehmen sich ihrer Verantwortung bewusstwerden, ihren Einfluss besser geltend machen und gegenüber der Politik noch mehr Druck erzeugen.

Hahn: Ja genau, was unternimmt SCHOTT denn, um die Politik zu erreichen?

Dr. Heinricht: Wir tauschen uns bei unterschiedlichen Gelegenheiten aus und teilen unsere Perspektiven. Wir haben aber auch manchmal den Eindruck, dass zu wenig passiert. Unternehmen fragen sich: Wie verlässlich ist Deutschland als Industrieland? Können wir uns auf grüne Energieversorgung verlassen? Wenn diese Perspektive fehlt, wandern Unternehmen ab, in die USA oder nach Asien. Das sollte auch die junge Generation im Auge behalten, bei aller berechtigen Kritik. 

Wie soeben angedeutet: Ich wünsche mir mehr Reaktion, Transparenz und Offenheit in der politischen Darstellung. Nach dem Motto: Das ist unser Problem, so wollen wir es lösen. Es kommt oft zu wenig, weil Politik in sehr kurzen Zeiträumen denkt. Und weil unpopuläre Äußerungen immer auch Wählerstimmen kosten. Gleichzeitig will ich aber für die Politik auch eine Lanze brechen. Wir befinden uns vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs in einem extremen Wandel. Da ist es schwierig, eine Richtung vorzugeben, die eine breite Zustimmung findet.

Hahn: Wir hoffen, dass unsere junge Generation zusammen mit vielen anderen Menschen, auch mit immer mehr Konzernen und Ländern, gegenüber der Politik an einem Strang ziehen. Was tun sie auf der globalen Ebene?

Dr. Heinricht: Wir sind an 32 Standorten präsent, unter anderem in den USA, Südamerika, China, Indien, Türkei, Japan. Klimapolitik ist bei uns als internationales Unternehmen kein rein deutsches Thema, sondern global einheitlich, vom Einsatz von Grünstrom bis zur künftigen elektrischen Beheizung von Schmelzwannen oder den Wasserstoffbetrieb.

Wichtig finde ich, ist aber auch: Wir müssen in den verschiedenen Ländern aufpassen, alle Bevölkerungsgruppen mit ihren verschiedenen Perspektiven mitzunehmen. Nicht immer geht es Menschen primär um CO2-Reduzierung, sondern vielleicht um ein höheres Einkommen. Viele Menschen sind in Ihrem Alltag mit anderen Herausforderungen konfrontiert.

Derix: Sicher, soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit sollten zusammengebracht werden. Wenn es allerdings darum geht, selbst etwas zu verändern, zum Beispiel weniger Auto zu fahren, ziehen viele nicht mehr mit. Etwa aus Angst vor Einschränkungen oder Verteuerungen. Das Kommunizieren von Zielen reicht deshalb nicht. Es müssen auch Konsequenzen benannt werden.

Dr. Heinricht: Absolut. Manche handeln aus Überzeugung, andere erst, wenn sie die Konsequenzen wie etwa höhere Steuern oder CO2-Abgaben für klimaschädliche Dinge nicht mehr tragen wollen. Solche gesetzgeberischen Maßnahmen und ihre Kommunikation gehören aus meiner Sicht zu wünschenswerten schrittweisen Änderungen. Und weniger die ad-hoc Maßnahmen: Ab morgen ist dieses und jenes verboten.

Derix: Sie sagen auf Ihrer Website, dass sie in Ihren Werken gleichzeitig effizienter werden wollen. Wie haben Sie sich das konkret vorgestellt?

Dr. Heinricht: Die primäre Messgröße ist der Energieverbrauch. Wenn wir weniger verbrauchen, ist das per se effizienter. In Mainz versuchen wir beispielsweise Abwärme aus Schmelzaggregaten im Sommer für die Kältetechnik in der Produktion zu nutzen, im Winter für die Heizung der Gebäude. Das ist jetzt auch wirtschaftlich sinnvoll, anders als früher. Das Ökonomische ist ebenfalls wichtig, denn das Geld für die ökologische Transformation unserer Schmelzaggregate müssen wir erst verdienen.

Romy Hahn

Romy Hahn ist 20 Jahre alt und engagiert sich für Klimaschutz, unter anderem bei Fridays for Future. Sie bereitet sich gerade auf ein Psychologiestudium vor.

Hahn: Gutes Stichwort. Wie sind die Klimaziele bis 2030 mit den Wachstumszielen von SCHOTT vereinbar?

Dr. Heinricht: Der Aufwand für die Klimaziele ist eingepreist in unserer Roadmap. Dieser Plan gibt Auskunft darüber, wie wir CO2-neutral wachsen können. Dazu fragen wir jedes Jahr intern detaillierte Daten ab.

Derix: Wenn Sie wachsen und dafür mehr produzieren, wird doch auch mehr CO2 erzeugt. Ist dieses Mehr ebenfalls mit drin in der Rechnung, 2030 CO2-neutral zu sein?

Dr. Heinricht: Ja, das haben wir eingerechnet. Wenn wir zum Beispiel eine mit Grünstrom beheizte Wanne betreiben, trägt die ja nicht zum CO2-Fußabdruck bei und ist an sich klimaneutral. Die Umstellung läuft schrittweise. Unsere Wannen sind vier bis zehn Jahre in Betrieb, bis sie erneuert werden. Jedes Jahr fallen Wannenreparaturen an, in deren Zuge wir sukzessive umstellen werden. So senken wir unsere Emissionen schrittweise und können dennoch weiterwachsen.

Derix: Grünstrom wird immer teurer. Kann SCHOTT mit seinem Vorgehen die Nachfrage ankurbeln und Grünstrom damit günstiger machen?

Dr. Heinricht: Prinzipiell ja, aber nicht unerschöpflich. Beispiel: Der Preis für Grünstrom hat sich aktuell verdoppelt, weil momentan viele auf den Zug aufspringen. Wir hoffen, dadurch steigen mehr Leute in den Bau von Windkrafträdern und Photovoltaikanlagen ein. Dazu muss aber wiederum auch die Politik beitragen: Genehmigungen sollten schneller erteilt werden. Wenn wir Industrieland bleiben wollen, müssen wir uns an Windräder in der Landschaft gewöhnen. Und nicht gegensteuern und damit Genehmigungen verzögern. Ich bin selbst seit 20 Jahren an einem Windpark beteiligt und weiß, wie unendlich langsam das gehen kann.

Hahn: Als Russland nach dem Angriff auf die Ukraine kein Gas mehr lieferte, wurde ja recht schnell reagiert mit Maßnahmen und auch Gas gespart. Glauben Sie, ein nochmals verstärkter Klimawandel könnte das Umdenken ebenfalls beschleunigen?

Dr. Heinricht: Ja. In Krisen reagieren Menschen und auch die Politik schneller. Leider oft erst dann – aber dann sehr dynamisch.

Derix: Man fragt sich manchmal, was es bringt, wenn ein Land sich um Klimaneutralität bemüht und andere nicht?

Dr. Heinricht: Stimmt. Aber irgendeiner muss anfangen. Für die deutsche Industrie ist dieser Trend eine große Chance, bei Klimatechnologien ganz vorne mitzuspielen. Wir müssen nur mehr Tempo machen, um ein Vorzeigeland zu werden und Exportchancen zu schaffen.

Jetzt habe ich aber auch ein paar Fragen – Sie sagten, Sie haben das Gefühl, nicht gehört zu werden, aber mein Gefühl ist, dass die Klimaproteste immer sichtbarer werden. Wie empfinden Sie das?

Hahn: Wir haben gemerkt, dass das Thema präsenter ist. Aber es wird dennoch zu wenig getan. Manche versuchen sich mit dem Thema aufzuwerten. Oft ist viel Greenwashing dabei. Unserem Planeten ist es aber egal, ob irgendwo draufsteht: Ich bin zu 100 Prozent klimaneutral. Anderen geht es nur um Wählerstimmen. Da fühlen wir uns nicht ernst genommen. Man hat nicht den Eindruck, dass viele etwas ändern wollen.

Emma Derix, Romy Hahn und SCHOTT CEO Dr. Frank Heinricht

Zusammen fürs Klima. Vlnr: Emma Derix, Romy Hahn, Dr. Frank Heinricht (SCHOTT CEO).

Dr. Heinricht: Tauschen Sie sich in Ihrer Community denn aus – zum Beispiel was Greenwashing ist und was nicht? Was Sie einkaufen, was nicht?

Derix: Wir informieren uns im Internet, über Videos oder Dokus, wie man Greenwashing erkennen kann. Ob schwammige Angaben auf einer Packung stehen oder ob Firmen ihre Schritte dort wirklich schildern. Ob nur von einer Studie die Rede ist oder echte empirische Belege genannt werden. Problematisch ist grundsätzlich, dass Begriffe wie "Nachhaltigkeit" nicht geschützt sind, ihre Verwendung also keine Konsequenzen nach sich zieht. Auch die Kuh auf der Wiese kann jeder auf die Milchpackung bringen, auch wenn die Kuh die Wiese in der Realität nie gesehen hat.

Dr. Heinricht: Das gilt aber nicht für die gesamte junge Generation, oder? Die teilt sich doch auch auf, sagen wir, in klimabewusste junge Menschen und andere, die vielleicht gerne nach Mallorca zum Feiern fliegen, ohne sich weitere Gedanken über die Implikationen fürs Klima zu machen?

Hahn: Manchen fehlt vielleicht die Bildung, um Zusammenhänge zu erkennen. Andere haben genug Geld. Denen ist es egal, wenn der Hurrikan um das Haus tobt, sie gehen dann in ihren Bunker. Es ist leider so, dass Menschen mit den höchsten Einkommen prozentual für den höchsten CO2-Ausstoß verantwortlich sind. Und die Ärmeren, die weniger CO2 produzieren, sind am stärksten betroffen, zumal auch, wenn die Preise steigen.

Derix: Sicher spielt auch das familiäre Umfeld eine Rolle. Wenn man eine Familie hat, sich schon die Großeltern und Eltern für Umwelt und Klima eingesetzt haben, wächst man mit einem entsprechenden Selbstverständnis auf. Das ist nicht bei jedem so und spaltet die junge Generation. In manchen Diskussionen gibt es deshalb oft keinen Konsens. Andererseits hinterfragen wir unsere eigenen Aktivitäten wie beispielsweise Skifahren, was eigentlich nicht gut für das Klima ist. Ist es dann moralisch vertretbar, wenn ich mit dem Finger auf andere zeige? Inzwischen ist mir aber klar: Auch wenn ich immer mit dem Fahrrad fahre, ändere ich dadurch nur sehr wenig. Es kommt primär darauf an, die Politik zu erreichen. Weil sie als einzige einen großen Wandel erzeugen und verschiedene Meinungen durch einheitliche Regelungen in den Griff bekommen kann.

Dr. Heinricht: Bei der Politik gebe ich Ihnen in jedem Fall Recht – aber ich glaube, dass alle etwas tun können und müssen, damit wir vorankommen. Es geht nur gemeinsam. Ich danke Ihnen auf jeden Fall vielmals für das gute Gespräch.

Emma Derix und Romy Hahn: Vielen Dank auch Ihnen!

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