The Tränenpalast building in Berlin, Germany

Tränenpalast, Berlin, Deutschland

Das Projekt zur Renovierung stillgelegter Gebäude nahe dem Berliner Bahnhof Friedrichstrasse war kein gewöhnliches Projekt. Ihre historische Bedeutung erforderte eine authentische Nachbildung von Originalmerkmalen, während auch die praktischen Überlegungen der modernen Zeit berücksichtigt werden mussten.

Hintergrund

In den Jahren nach der Teilung Berlins und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, war der Bahnhof Friedrichstrasse die letzte Haltestelle vor der Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Nach dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 wurde er zu einem Grenzübergangspunkt, an dem ein Pavillon für die Grenzabfertigung auf der Grundlage von Plänen des Architekten der Deutschen Reichsbahn Horst Lüderitz gebaut wurde. Für viele Berliner war er jedoch kein glücklicher Ort und wurde wegen der vielen emotionalen Abschiede zwischen den Liebsten geteilt durch die Grenze als „Tränenpalast“ bezeichnet.

Eckansicht Tränenpalast Berlin

Aufgabe

Für die Jahre vor dem 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer im Jahr 2011 waren umfangreiche Renovierungen für den Bahnhof Friedrichstrasse geplant. Das „Zollabfertigungsgebäude“ war ursprünglich von Lüderitz als lichtdurchfluteter Pavillon konzipiert worden und demnach wollten die Berliner Behörden, dass das restaurierte Gebäude seinen Stil so authentisch wie möglich behält. Dies erforderte den Bau einer Fassade aus großen Glasscheiben mit derselben leicht unregelmäßigen Struktur, die die Verglasung der 1960er Jahre prägte. Dies sollte jedoch mit moderner Technologie kombiniert werden, damit sich der Raum nicht durch die Sonnenstrahlung überhitzt.

Die Lösung

Dank der Fähigkeit von SCHOTT, Glas zu produzieren, das der Verglasung der 1960er Jahre ähnelt, entschieden sich die Architekten Bollinger & Fehlig für das spezielle Restaurierungsglas TIKANA® für die Fenster des Gebäudes. SCHOTT fertigte die Scheiben in der erforderlichen Dicke von 6 mm, in asymmetrischen Scheiben mit einer Höhe von bis zu 2.794 mm. Diese Module wurden mit herkömmlichen Glasscheiben kombiniert, um die Wärmedämmanforderungen zu erfüllen und die Sonneneinstrahlung effektiv abzulenken.

Innovative Kombination aus Moderne und Tradition

Während TIKANA® seine authentischen Qualitäten aus dem traditionellen Fourcault-Glasziehverfahren erhält, erforderten moderne Anforderungen an eine effektive Wärmedämmung weitere Floatglas-Scheiben. Diese wurden außen an der Konstruktion mit einer speziellen Wärmedämmschicht versehen und innen wurden TIKANA®-Scheiben eingesetzt. Die Vielseitigkeit der Verarbeitungsverfahren von SCHOTT sorgte dafür, dass die TIKANA®-Scheiben mit vier verschiedenen Eckwinkeln hergestellt werden konnten, um sie genau an die historischen Rahmen anzupassen.

Eine bleibende Erinnerung

Der restaurierte Tränenpalast beherbergt nun die Dauerausstellung „Ort der Deutschen Teilung“, die mit 570 Artefakten von 1962–1990 die Geschichte des Gebäudes dokumentiert, sowie Interviews mit Zeitzeugen und persönliche Geschichten bietet. SCHOTTs authentische Nachbildung der ursprünglichen Gebäudeverglasung verstärkt das Gefühl, zurück in die ursprüngliche kalte Kriegszeit transportiert zu werden. So können Besucher des 21. Jahrhunderts an diesem Ort lebendige Geschichte erleben.

Verwendete Materialien & ähnliche Produkte

SCHOTT TIKANA® ist ideal geeignet für die Restaurierung von Gebäuden von Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts und reproduziert Eigenschaften wie leicht unregelmäßige Oberflächen. Das Restaurierungsglas erfüllt auch die aktuellen Standards in Bezug auf Isolierung, Sicherheit und Lichtdurchlässigkeit.

Präzision bis ins kleinste Detail

Das Berliner Architekturbüro Bollinger & Fehling stand vor der Herausforderung, den authentischen 60er-Jahre-Charakter des Gebäudes auch durch die leicht ungleichmäßigen, asymmetrischen Strukturen der Glasscheiben innerhalb der Fassaden zu bewahren. SCHOTT konnte maßgeschneiderte TIKANA®-Scheiben herstellen, die diese einzigartige, historische Optik sowie physikalische Eigenschaften boten, die alle modernen Qualitätsstandards übertrafen.

Glas von
SCHOTT

Architekten
Bollinger & Fehling

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