10 Jahre PURAVIS® Glasfasern

Anfang 2022 feiern die SCHOTT PURAVIS® Glasfasern einen runden Geburtstag. Diese leistungsstarken Fasern kommen zum Beispiel in der Medizintechnik zum Einsatz, wenn Chirurgen bei ihren Operationen Strukturen und Gewebe innerhalb des Körpers sehr genau untersuchen müssen. Karen Holst, Senior Product Manager Medical bei SCHOTT Lighting and Imaging, lässt die letzten 10 Jahre Revue passieren.
Karen Holst ist Ingenieurin für Biomedizintechnik und verfügt über langjährige Erfahrung für Beleuchtungsanwendungen in der Medizintechnik. Sie arbeitet seit 1988 für SCHOTT, in den letzten Jahren als Senior Produkt Manager Medical im Bereich Lighting and Imaging.
Karen Holst, Senior Product Manager für Medical bei SCHOTT
Karen Holst, Senior Product Manager für Medical bei SCHOTT

Welches Feedback hat SCHOTT auf die Einführung der PURAVIS® Glasfasern erhalten?

Wir haben von Anfang an sehr großes Interesse am Markt generiert, vor allem bei Kunden, mit denen wir bisher noch nicht zusammenarbeitet hatten, zum Beispiel im Bereich Robotic Surgery. Hier war unsere überlegene Licht-Performance das ausschlaggebende Argument. In der Roboterchirurgie kommen Lichtleiter in Längen von bis zu sieben Metern zum Einsatz. Dabei ist wichtig, dass viel weißes Licht in sehr guter Qualität und mit möglichst geringen Verlusten von der Lichtquelle bis in den Körper transportiert wird. Das erfüllen unsere Fasern und ermöglichen so den Chirurgen einen optimalen Blick auf das Gewebe. 

Unsere Bestandskunden haben ebenfalls im Laufe der Jahre von unseren herkömmlichen auf unsere PURAVIS® Fasern umgestellt. Wir haben vor allem viele positive Rückmeldungen zur Licht-Performance und zur Langlebigkeit – besonders dank hoher Autoklavierbarkeit – unserer Fasern erhalten. Uns freut sehr, dass Kunden explizit nach Glasfasern der Marke SCHOTT PURAVIS® fragen – eine tolle Bestätigung dafür, dass es uns gelungen ist, eine Brand am Markt zu etablieren. Wir blicken wirklich auf ein erfolgreiches Jahrzehnt zurück! 

 

Was ist das Besondere am Portfolio an optischen Glasfasern bei SCHOTT?

Wir sind der einzige Hersteller am Markt, der drei glasoptische Fasern („GOF“) mit verschiedenen Lichtaustrittwinkeln anbietet: 70, 85 und 120 Grad. 2011 haben wir die GOF70 und 85 eingeführt, wobei sich die GOF85 zu unserem Flaggschiff entwickelt hat. Sie ist in der Endoskopie nicht mehr wegzudenken, da sie eine sehr gute Balance aus Transmissionsleistung und Lichtmenge pro Flächeneinheit aufweist. 

Mit der Einführung der PURAVIS® GOF120 im Jahr 2013 haben wir unser Produktportfolio komplettiert. Diese Faservariante bietet einen breiten Lichtaustrittswinkel, der z.B. in starren Endoskopen zum Einsatz kommt. Dank dieser drei Fasertypen haben wir unser Geschäft erfolgreich ausgebaut.

Endoskopische Untersuchung des Patienten auf der Intensivstation

In der Medizintechnik werden flexible Glasfasern zur Lichtübertragung innerhalb von Endoskop-Systemen eingesetzt. Die Lichtquelle kann dabei in Form einer LED im Handstück des Endoskops sitzen oder – bei lichtstärkeren System – außerhalb in einer separaten Einheit.

Arzt hält ein silbernes Endoskop

Glasfasern werden in dünnen flexiblen Bündeln in Endoskope eingebaut und ermöglichen so die besonders kleinen Außendurchmesser von flexiblen und starren Endoskopen.

Woran arbeitet SCHOTT aktuell?

In den letzten Jahren haben wir daran gearbeitet, die Oberflächeneigenschaften der Fasern gezielt zu verändern. Dafür setzten wir Beschichtungsverfahren basierend auf Silanen ein - eine Technologie, die SCHOTT über lange Jahre entwickelt und optimiert hat, u. a. im Bereich von pharmazeutischen Verpackungen wie Fläschchen und Ampullen. Übertragen auf die SCHOTT PURAVIS® Fasern bieten diese Beschichtungsverfahren eine optimale Präparierung für die Verarbeitungsschritte beim Einbau der Fasern in Endoskope. Ebenso ermöglichen sie sehr gute Verklebungen, was wiederum zur Langlebigkeit beiträgt.

Weiterhin arbeiten wir daran, das Wellenlängenspektrum unserer Fasern zu erweitern. Unser Ziel ist es, Lösungen auf den Markt zu bringen, mit denen neusten endoskopischen Untersuchungsmethoden im Bereich der „Augmented Visualization“ umgesetzt werden können – von Fluoreszenz-Bildgebung bis hin zur Bilderkennung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. 

 

Text: Dr. Haike Frank, SCHOTT
15. Dezember 2021

 

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