3. Stabil bei hohen Temperaturen
Glas bleibt bei Temperaturen von bis zu 350 °C stabil, sodass flexible Glasfaserbündel oder starre Lichtleiter den 134 °C beim Autoklavieren problemlos standhalten. Das macht Glas zum geeigneten Material für die Lichtübertragung in wiederverwendbaren Geräten wie Dentalinstrumenten und Endoskopen, die regelmäßig gereinigt und sterilisiert werden. Für Instrumente mit Polymerfasern ist das Autoklavieren in der Regel nicht zu empfehlen, da Temperaturen über 80 °C diese Materialien beschädigen können.
4. Mehr Möglichkeiten
Dank der extrem geringen Durchmesser von Glasfasern passt eine sehr hohe Zahl einzelner Fasern in ein relativ kleines Faserbündel. So lassen sich mit diesen kleinen Faserbündeln auch komplexe Geometrien realisieren. Werden sie zur Lichtübertragung bei Einweg-Endoskopen verwendet, können die optischen Fasern dank ihres geringen Durchmessers so um eine Kamera herum positioniert werden, dass sie der Übersättigung der Kamera entgegenwirken. Außerdem können Glasfaserbündel genutzt werden, um Licht von einer einzelnen Lichtquelle auf mehrere Arme aufzuteilen und zu verschiedenen Zielen zu übertragen. Durch das Mischen von rotem, grünem und blauem LED-Licht in Glasfaserbündeln lässt sich anderen Ende homogenes weißes Licht erzeugen. Und weil Glasfasern so dünn sind, passen mehr von ihnen in ein Bündel mit einem bestimmten Durchmesser, als dies mit dickeren Polymerfasern der Falle wäre. Diese höhere Faserzahl sorgt für ein homogeneres Lichtbild.
5. Hohe chemische Beständigkeit
Glas besitzt eine hohe chemische Beständigkeit und reagiert nicht mit Reinigungsmitteln, Säuren, Basen, Lösungsmitteln oder Klebstoffen. Dadurch sind Glaskomponenten langlebig und leicht zu reinigen. Außerdem ruft Glas aufgrund seiner Beständigkeit keine unerwünschte Immunantwort und dementsprechend auch keine allergischen Reaktionen hervor. Polymere hingegen können mit einer Vielzahl von Chemikalien reagieren und in manchen Fällen Immunreaktionen im Körper verursachen. Auch für Niedertemperaturverfahren wie die Plasmasterilisation sind Polymere nicht geeignet, da sie mit dem dabei verwendeten Wasserstoffperoxid reagieren.