Automobilelektronik

Peugeot war einer der ersten Hersteller, der Regensensoren serienmäßig anbot. Der Bosch Regensensor befindet sich im Bereich des Rückblickspiegels.
Sensor verbessert Sicht
Ein Plus an Fahrkomfort und aktiver Sicherheit bietet ein Hightech Sensor, der im Auto bei Bedarf die Scheiben-Wischanlage aktiviert. Beidseitig beschichtete optische Filter von SCHOTT sorgen im Messsystem für präzise Signalerkennung.
Ob Sommer oder Winter: schlechtes Wetter stellt viele Autofahrer auf die Probe. Nasse, verschneite, vereiste oder verschmutzte Straßen erhöhen nicht nur das Rutschrisiko, sondern erschweren zugleich die Sicht. Regen, Graupel oder Schnee, Spritzwasser vom Vordermann oder entgegenkommenden Fahrzeuge: oft sieht der Fahrer nur schemenhaft oder für kurze Zeit gar nichts. Scheibenwischer „ein“ und wieder „aus“...Das manuelle Bedienen des Wischerhebels ist lästig, da die Intervalle permanent korrigiert werden müssen. Die Beschäftigung mit dem Scheibenwischer lenkt vom eigentlichen Fahrgeschehen ab, damit steigt das Unfallrisiko. Autofahrern soll jedoch auch bei ungünstiger Witterung ein Höchstmaß an Sicherheit geboten werden. Eine interessante Aufgabe für die AutomobilZulieferindustrie.
Zum richtigen Zeitpunkt
Im Forschungszentrum von Bosch haben Ingenieure bereits vor vielen Jahren die Problematik erkannt und einen ausgeklügelten Regensensor entwickelt. Die Funktion „Regen = Wischer an“ wäre technisch relativ simpel zu lösen gewesen. Doch wie erkennt und unterscheidet die Wischanlage Nieselregen, Dauerregen, Schnee, Spritzwasser anderer Fahrzeuge, Tunnelfahrten und Dunkelheit? Reagiert sie zum richtigen Zeitpunkt und in der erforderlichen Frequenz? Die Vielfalt der Situationen sowie die Vermeidung von Fehlreaktionen erforderte eine intelligente Technologie: Bosch realisierte diese mit einem komplexen optischen System inklusive eines integrierten Mikroprozessors. Der Bosch Regensensor wird im Auto an der Windschutzscheibe im Bereich des Rückblickspiegels installiert.
Entwicklungspartnerschaft mit SCHOTT

Besseres Handling: Die beschichteten 6x6 Millimeter kleinen Filter werden in „Chip-Trays“ verpackt.
Das Filterglas wird bei SCHOTT als Block- oder Walzglas hergestellt. Dieses Rohglas wird in mehreren Schritten weiterverarbeitet, bis ein poliertes Filterglas von einem Millimeter Dicke entsteht. Danach erfolgt die Beschichtung: dabei werden mehr als 60 kompakte und widerstandsfähige Oxidschichten aufgedampft. Ein spezielles Schneidverfahren bringt die Filtergläser auf ihr Endmaß von 6x6 Millimetern. Die Mini-Filter werden in Halterungen, so genannten Chip Trays von 5 x 5 Stück verpackt, die Qualitätskontrolle erfolgt vollautomatisch. „Dank dieses Glas- und Beschichtungs-Know-hows haben wir uns bei der Applikation Regensensor eine interessante Hightech-Anwendung erschlossen. Die Marktperspektiven sind bestens“, bewertet Dr. Franz-Josef Urban, Vertriebsleiter Interferenzfilter die Zusammenarbeit mit den Automobil-Zulieferern.
Nicht nur für Luxuslimousinen
In der Tat: Der Regensensor hat sich mittlerweile zu einem Massenprodukt entwickelt. Als erster Hersteller bot Peugeot 1994 in seinem Modell 406 serienmäßig einen Regensensor an. Mittlerweile steht er bei höherem Ausstattungsniveau bei einem Großteil der Peugeot-Modelle zur Verfügung. Bosch fertigt jährlich rund eine Million seiner Regensensoren. Künftig übernimmt der Sensor sogar noch weitere Funktionen. Mit einem zusätzlichen Lichtsensor ausgestattet, kann er sogar das Fahrlicht steuern. Neben ABS, modernen Navigationssystemen, Automatikgetriebe, bedeutet der digitaler Assistent „Regensensor“ ein weiteres Plus im Sicherheitspaket fürs Auto. Und vielleicht ist der Wischerhebel im Auto bald Schnee von gestern.
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