Nach #AnglesMatter und #GoldenHour ist heute der internationale #MuseumSelfieDay. Was das schon wieder ist? Das Hashtag soll seit 2015 hauptsächlich auf Museen aufmerksam machen, indem es antike Weltgeschichte mit dem modernen Trend, sich selbst aufzunehmen, verbindet. Inzwischen beteiligen sich Museen weltweit an der Kampagne auf Twitter und Instagram und heben für den Tag sogar teilweise ihre Fotografier-Verbote auf.
Was Selfies und Museen zweifellos gemeinsam haben, ist die Suche nach dem perfekten Licht! Während man beim Foto mit Reflektoren, Blitzanlagen und Ringlichtern hantiert oder am liebsten auf das ‚goldene Licht‘ eines Sonnenuntergangs warten möchte, stellen Ausstellungsstücke Beleuchtungsexperten vor ganz andere Herausforderungen.
Denn die Betreiber von Ausstellungen, Galerien und Museen wollen die wertvollen Gegenstände wortwörtlich in das beste Licht zu rücken und die Besonderheiten jedes Exponats perfekt präsentieren. Um zum Beispiel Strukturen hervorzuheben, werden Skulpturen und Gemälde mit Reliefs mit mehreren Strahlern inszeniert. In Fotogalerien müssen die Wände hingegen nahezu gleichmäßig ausgeleuchtet werden. Dabei müssen die Räume für den Besucher sicher begehbar bleiben. Letzten Endes ist die Beleuchtung in Museen vergleichbar mit der Bühnenbeleuchtung in einem Theater: Ein komplexes Spiel aus Licht und Schatten, hartem und weichem Licht, Helligkeit und Dunkelheit.
Hinzu kommt, dass einige Exponate unter bestimmten Umweltbedingungen gelagert und ausgestellt werden müssen. Berührung, Kohlenstoffdioxid, Staub, Licht, Feuchtigkeit und Wärme können wertvolle, alte Gegenstände beschädigen und ihren Verfall beschleunigen. Deswegen werden einige Objekte in Vitrinen präsentiert. Da kommt es nicht in Frage, eine einfache Halogenlampe aufzuhängen: Sowohl die abstrahlende Hitze als auch der Versuch die Glühbirne auszutauschen, könnten das Ausstellungsstück zerstören.