Elektronik-Bauteile
![]() Vishay-Divisionsleiter Gerhard Speidel: „Ohne Dioden funktioniert kein Handy, Fernsehgerät oder Auto.“ | ![]() Die von SCHOTT Rohrglas gelieferten Präzisionsrohr- abschnitte werden zunächst vereinzelt. |
Wichtige Winzlinge
Spezialglas übernimmt in Dioden die Aufgabe der hermetischen Kapselung. Weltweit zu den führenden Herstellern dieser Elektronik-Bauteile gehört Vishay Semiconductor (Austria).
Der Spezialist für elektronische Bauteile (Dioden, Gleichrichter und Transistoren) ist seit 1965 in Vöcklabruck, 70 Kilometer östlich von Salzburg, ansässig. 1998 erfolgte die Übernahme des bis dahin unter Temic-Telefunken firmierenden Unternehmens durch die Vishay Intertechnology, Inc. (USA). Zu dieser Firmengruppe, die 1,8 Milliarden US$ Umsatz erzielt, gehören 20.000 Beschäftigte und mehr als 60 Fabriken in 14 Ländern.
„Dem Werk in Vöcklabruck kommt insbesondere bei Glasdioden die Rolle eines Kompetenzzentrums zu“, betont Divisionsleiter Gerhard Speidel. An diesem Standort konzentriert sich Entwicklung, Bau und Hochlauf neuer Produktionslinien. Zu den Funktionen gehören weiterhin die Sicherstellung einheitlicher weltweiter Qualitätsstandards, die globale Produktionsplanung und Distribution sowie Teilaufgaben in Marketing, Entwicklung und Applikation. Die Transferleistungen gehen vor allem in die beiden Hochvolumenwerke für Glasdioden in Gyöngyös (Ungarn) und Shanghai (China). Vishay Semiconductor beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeiter, ein Viertel davon in Vöcklabruck.
Rechtzeitig auf Expansion gesetzt

Vishay Semiconductor hat die Fertigungskapazität auf 14 Milliarden Dioden pro Jahr verdoppelt.
Zu den Kunden gehören Philips, Thomson, Samsung, Delta, Temic, Siemens, Bosch, Delphi, Compaq und Nokia – erste Adressen aus Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Automobilzulieferindustrie. In diesen dynamischen Branchen wachsen permanent die Anforderungen. Denn die Komplexität der elektronischen Systeme nimmt dramatisch zu: Schon heute stecken in einem Handy rund 380 diskrete Bauelemente. Als Konsequenz müssen auf den Platinen immer mehr Bauteile untergebracht werden, und dies beim Trend zu geringerem Volumen und niedrigerem Gewicht.
Kleinste Glasdiode der Welt

Die Blistergurte mit den eingelegten Dioden laufen auf Spulen auf.
![]() Qualitätssicherung durch optoelektronische Messverfahren. | ![]() Fertig zur Galvanisierung im Zinn-Bad: Gleichrichterdioden in einer Steckform. |
„Für den optimalen Herstellungsprozess und die Qualität der Dioden sind die Präzisionsglasabschnitte ein entscheidender Faktor. Eine ungenaue Abmessung, eine falsche Länge oder grobe Ausbrüche und die Produktion gerät ins Stocken oder würde im Extremfall zum Stillstand kommen“, betont Einkaufsleiter Helmut Fink. 95 Prozent der in den Werken in Österreich, Ungarn und China verarbeiteten Glasteile liefert SCHOTT Rohrglas. „Wir setzten seit drei Jahrzehnten auf SCHOTT als zuverlässigen und leistungsstarken Liefer- und Entwicklungspartner. Deshalb verzichten wir weitgehend auf Eingangskontrollen. Uns genügen als Sicherheit die Zertifizierung des Lieferanten, Prüfprotokolle und Stichproben im Rahmen der eigenen QS 9000-Verpflichtungen.“
Gleichrichterdioden für hohe Ansprüche

Gleichrichterdioden für Hochspannungs- und Hochtemperaturanwendungen.
Vishay Semiconductor will auf Erfolgskurs bleiben. „Wir setzten alles daran, als Zulieferer die Wachstumsdynamik unserer Kunden nicht zu limitieren“, betont Divisionsleiter Gerhard Speidel. Die Planzahlen drücken Optimismus aus: Der Jahresumsatz soll bis 2001 um 15 Prozent auf dann rund 200 Millionen Euro steigen. 60 Prozent davon werden auf Glasdioden entfallen
Sie sind hier: